Für das Jahr 2022 haben sich sich für uns einige Dinge geändert. Nicht etwa der Zeitplan für die Drohnenvölker, Besamung und Auszählen dieser blieb unverändert, jedoch wurde von allen Mitglieder die gleiche Abstammung verwendet. Möglich machten das zwei Königinnen die Werner Gerdes von Jan’ter Borg erwerben konnte. Diese beiden Königinnen hatten in ihrer Ahnenreihe gute Resultate im SMR-Verhalten gezeigt. Auch waren diese in ihrer Abstammung sehr ähnlich. Lediglich auf Seiten der Mutter gab es zwei Generationen zurück Unterschiede. Wir entschlossen uns, diese gegenseitig zu kreuzen, d.h. Nachzuchten von Königin 1 mit Drohnen von Königin 2 und umgekehrt, künstlich zu besamen.
Um unsere gemeinschaftlichen Zuchtarbeit zu symbolisieren, entstand die Idee ein gemeinsames Züchterkürzel in die Pedigree Registratur der GdeB einzutragen. Treffend einigten wir uns auf das Kürzel „NRW“. Unter diesem wurde die gemeinsame Zuchtarbeit dokumentiert.
Alle Mitglieder der Gruppe kamen in Wuppertal, Standort der NRW Bienen, zum Umlarven zusammen. Leider stellte sich heraus, das eine der beiden Königinnen ihre Legetätigkeit unterbrochen hatte, wodurch keine Larven im benötigten Stadium vorhanden waren. So blieb uns nur die Wahl lediglich von der zweiten Könnigin umzularven und die zahlreichen Drohnen von Königinn eins zur Besamung zu verwenden.
Die Besamung wurde von Marco Kaut knapp drei Wochen später am Wochenende durchgeführt. Insgesamt wurden 42 Königinnen Eindrohnen besamt.
Da jeder aus der Gruppe seine Königinnen am eigenen Stand halten sollte, wurde durch die Nummernvergabe der Opalith-Plättchen die Zugehörigkeit geregelt. Die Vergabe fester Nummer war wichtig, da alle diese Königinnen unter dem Pedigree „NRW“ eingetragen werden sollten.
Die Auszählung fand später im Jahr im Waldpädagogischen Zentrum in Wuppertal Cronenberg statt. Ausgezählt wurde wie immer nach dem Kirchhainer Modell. Die Ergebnisse konnten sich sehen lassen.
Mehr als die Hälfte der ausgezählten Königinnen wurden mit 100% ausgezählt. Nur zwei Königinnen hatten einen Wert von unter 50%. Einem Wert bei dem es möglich ist, bei wiederholter Kontrolle des Befalls auf Behandlungsmaßnahmen zu verzichten. Ebenso gab es Königinnen bei denen überhaupt keine Milbe gefunden wurde. Leider haben diese Königinnen nach dem Auswertungsprotokoll keinen Wert. Diese sind jedoch nicht minderwertig, sondern eher zu den 100% zu zählen.
Für das nächste Jahr gilt es jetzt, für jeden von uns, eine weitere Linie für unsere gemeinsame Arbeit zu finden mit der dann 2024 alle gemeinsam, wie dieses Jahr, die Zuchtarbeit fortsetzen können. Planmäßig werden wir jedes zweite Jahr eine gemeinsame Linie führen und das alternierende Jahr sucht jeder in seinem Bestand nach Völkren mit SMR Eigenschaften oder führt seine bestehenden Linien fort. So ergibt sich die Möglichkeit größere Serien gemeinschaftlich zu führen und neben dem Finden von „Perlen“ auch die Genetik zu erhalten. Und auch die NRW Linie mit frischem Blut aus dem gesamten Bestand der Beteiligten aufzufrischen.
SMR-Zucht bedeutet für jeden von uns, neben der eigenen Zucht, zusätzliche Arbeit und Material. Aber, wenn man dann einen Hygienetest bei seinen SMR-Völkern macht, oder von diesen Bienenproben nimmt um die Belastung mit Varroa zu testen und dann feststellt
der Hygienetest ergab nach 6 Stunden 100% und die Auszählung der Bienenprobe zeigte einen Wert unter der Schadschwelle, wird man für seine Arbeit entlohnt.
Auch wenn die ganze SMR-Zucht einem strengen Zeitplan unterliegt, angefangen mit der Zucht des Drohenvolkes, dem Tag des Umlarven, der Besamung und der Auszählung der infizierten MP+ Völkchen und jeder aus der Gruppe an diesen gebunden ist, erleichtern nicht nur die immer besser werdenen Ergebnisse, sondern auch der imkerliche Tratsch und die schönen gemeinsamen Wochenenden das man die Entscheidung bei sowas mit zu machen nicht bereut. Wer jetzt Lust hat sich an dieser Zuchtarbeit mit Freude, Zeit und Material zu beteiligen der möchte sich bitte melden bei:
humselma@gmail.com
Hans-Ulrich Müller